Lockergesteine in Österreich

Lockergesteinsablagerungen mit Kies, Sand und tonigen Rohmaterialien sind wichtige Rohstoffe für die Bauwirtschaft: In Österreich werden jährlich etwa 70 Millionen Tonnen Kies und Sand für den Bau von Wohnhäusern, Betriebsanlagen und Verkehrswegen verbraucht. Aus ökonomischen und ökologischen Gründen sind bei den Baurohstoffen die Transportwege kurz zu halten. Deshalb ist es wichtig, eine nachhaltig tragfähige Vorsorge für verbrauchernahe Abbaumöglichkeiten zu treffen. Grundlage dafür ist die Kenntnis der Verteilung der Lockergesteine und ihrer Eigenschaften.

Sowohl die groben als auch die feinen Lockergesteine kommen in unterschiedlichen geologischen Einheiten vor. Ihre Entstehung steht vielfach in Zusammenhang mit der geologisch jungen, von der Klimarhythmik der „Eiszeit“ geprägten erdgeschichtlichen Entwicklung. Auf Grund dieser Entstehungsgeschichte ergibt sich eine Konzentration der Vorkommen auf die auch sonst stark genutzten Niederungen.

Speziell bei den Kiesen ist eine Kollision mit ihrer Funktion als Porengrundwasserträger und den Grundwassererschließungen von Bedeutung. Deshalb ist es besonders wichtig, die Verteilung der Lockergesteinseinheiten und ihrer Eigenschaften zu kennen, um Konflikte mit anderen Nutzungsansprüchen vorausschauend zu vermeiden.

Grundlagen im Maßstab 1:50.000

Die flächige Darstellung der Verbreitung der Lockergesteine beruht auf der Digitalisierung der entsprechenden Einheiten vorhandener bzw. kompilierter geologischer Karten im Maßstab 1:50.000. Die Einzelpolygone sind dabei nach der jeweiligen Ursprungslegende der herangezogenen geologischen Karte attribuiert. Dadurch ist eine Rückführung auf die jeweilige Kartenquelle bzw. den Autor möglich. Die Zuweisung der einzelnen Legendenzeilen zur österreichweiten Lockergesteins-Generallegende erlaubt dann die zusammenfassende Darstellung im Maßstab 1:200.000 mit einer Gliederung nach genetisch-faziellen und stratigraphischen Gesichtspunkten. In einem weiteren Schritt werden zusätzliche Hinweise aus der Literatur, aus Archiven und von Abbaustellen ausgewertet und die rohstoffgeologisch relevante lithologische Attributierung abgeleitet, die in der Karte zu sehen ist.