Funkelnde Kleinodien – historisch wertvolle synthetische Kristalle vor dem Zerfall gerettet

Während der letzten Intermineralia Baden wurde vom 7. bis 8. November 2015 anlässlich der 150-jährigen Eröffnung der Wiener Ringstraße eine Sonderschau zum Thema „Wien – vom Atom zum Ziegelstein“ gezeigt. Im Zuge einer Kooperation des Naturhistorischen Museums und der Geologischen Bundesanstalt wurde durch Vera M.F. Hammer (NHM) und Irene Zorn (GBA) eine Themen-Vitrine mit historischen synthetischen Kristallen aus der Sammlung der Geologischen Bundesanstalt gestaltet. Diese Kristalle wurden in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts hauptsächlich vom österreichischen Chemiker Karl Ritter von Hauer (1819–1880) an der damaligen „k. k. Geologischen Reichsanstalt“ erzeugt, andere waren ein Geschenk des deutschen Chemikers Rudolf Christian Böttger (1806–1881). Hauer errang mit seinen synthetischen Kristallen auf der Londoner Weltaustellung im Jahr 1862 die Preismedaille und erhielt das „Goldene Verdienstkreuz mit der Krone“. Auch bei der Wiener Weltausstellung 1873 war eine Fülle der farbenprächtigen Kristallsynthesen Karl von Hauers zu bewundern.
Für die Präsentation in Baden und eine geplante Dauerausstellung dieser historisch und wissenschaftlich wertvollen Synthesen in den Räumlichkeiten der GBA, waren im Jahr 2014/2015 insgesamt 194 Glaskuppeln mit mehr als 1000 Kristallen unter den fachkundigen Händen von Clemens Schalko (Präparator am NHM) aufwändig restauriert worden.