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Rohstoffgeologie, Hydrogeologie und Ingenieurgeologie sind Disziplinen der angewandten Geowissenschaften. Sie haben die Aufgabe, Rohstoff- und Grundwasservorkommen sowie Hangstabilitäten nach verschiedenen Gesichtspunkten zu bewerten. An der Geologischen Bundesanstalt wird an einer Reihe regionaler Geopotentialstudien gearbeitet, die sich mit vielen Fragen im Schnittpunkt von Rohstoffvorsorge, Naturschutz, Raumordnung, Trinkwasser etc. befassen.
Neben Erzen und Kohlenwasserstoffen haben oberflächennahe mineralische Baurohstoffe und Industrieminerale größte wirtschaftliche Bedeutung. In Österreich werden jährlich über 100 Millionen Tonnen Sand, Kies, Naturstein, Kalk, Lehm, Ton, Mergel und Industrieminerale wie Gips, Salz oder Magnesit benötigt.
Aufgabe der Hydrogeologie ist es, unterirdische Wege des Wassers im Gestein (Stichwort: Aquifer) zu erforschen. Dabei sind vor allem seichte Porengrundwasserleiter und Karstwasser-Systeme relevant. Trinkbare Tiefengrundwässer sind bedeutsam für Notwasserversorgungen und bilden ebenfalls einen Schwerpunkt hydrogeologischer Forschungen. Nicht nur die Wege des Wassers, auch Qualität und Temperatur von Wässern (Thermalwässer) gewinnen laufend an Wichtigkeit. Geothermie als alternative Energiequelle hat ein großes Zukunftspotential.
In einem Gebirgsland wie Österreich hat die Expertise der Ingenieurgeologie große Bedeutung, da auf Grund natürlicher Gegebenheiten, wie geologischem Untergrund, Relief und Klima, Massenbewegungen keine Seltenheit sind.Die Ingenieurgeologie erhebt und bewertet, oft zusammen mit der Geophysik und Expertinnen und Experten anderer Fachzweige, zahlreiche Geländeindizien für Massenbewegungen und erstellen, basierend auf Modellierungen, planungsrelevante Gefahrenpotentialkarten.