Geologische Karte 1:50.000
Das 50.000er Kartenwerk ist das Herzstück der systematischen geologischen Landesaufnahme. Der Maßstab erlaubt vielfach eine punktgenaue Aussage über die geologischen Verhältnisse im Untergrund. Daher ist das Kartenwerk DIE Grundlage für die Beantwortung aller naturräumlichen Fragen mit geologischem Hintergrund. Ingenieure, Planer und Gutachter greifen auf diese Karten als Informationsbasis für ihre Expertisen zurück.
Die Geologische Karte von Österreich 1:50.000 (GÖK 50) ist das Spezialkartenwerk der Geologischen Bundesanstalt. Die Legendenausscheidungen sind nahezu ausschließlich lithologisch, auf Basis bestimmter Gesteinsarten definiert. Eine weitere Differenzierung wird häufig auf Grund des erdgeschichtlichen Alters der Gesteine bzw. der tektonischen Gliederung vorgenommen.
Darüber hinaus liefert die GÖK 50 eine Fülle zusätzlicher Informationen zu Lage und Verlauf von tektonischen Grenzflächen (Störungen, Überschiebungen usw.) sowie den Lagerungsverhältnissen der Gesteine (Raumlage von Schicht- und Schieferungsflächen, Faltenachsen usw.). Mit Hilfe dieser Informationen ist es anhand der Karten auch möglich, Vorstellungen über den dreidimensionalen Bau des Untergrunds zu entwickeln. Weitere Karteneinträge beziehen sich auf Rohstoffvorkommen, Fossilfundpunkte, Naturdenkmale mit geologischem Bezug, wichtige Bohrpunkte etc.
Unentbehrliche Grundlage für viele
Die geologische Basisaufnahme des Bundesgebietes ist noch nicht abgeschlossen und wird auch noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Grund dafür ist neben der ständigen Verfeinerung der Methoden auch der wachsende Anspruch an die Genauigkeit und Vielfalt der geologischen Informationen. Denn der Nutzerkreis dieses Kartenwerkes setzt sich aus Experten für unterschiedlichste Fachgebiete zusammen: Egal ob es sich um ein Projekt der Raumplanung, der Wasserwirtschaft, Vegetationsökologie, Wildbach- und Lawinenverbauung, Geotouristik, Rohstoffsuche, die Platzierung einer Bohrung oder ein Bauprojekt handelt, eine der ersten Fragen, die gestellt werden ist immer: Gibt es vom Projektgebiet eine gute, möglichst moderne, geologische Karte? Die geologische Landesaufnahme ist daher ein fortlaufender Prozess im Dialog zwischen Anwendern und kartierenden Geologen.