Dr. Herbert Summesberger (1939–2023)

© NHM Wien, Schumacher

 

Am 11. April 2023 ist Dr. Herbert Summesberger verstorben. Herbert Summesberger wurde am 9. Juli 1939 in Wien geboren, besuchte in Baden (Niederösterreich) Volksschule und Gymnasium (Matura 1957). Ab dem Wintersemester 1957/58 studierte er Geologie, Paläontologie, Mineralogie und Petrographie an der Universität Wien. Mit der Dissertation bei Eberhard Clar über „Die tektonische Gliederung der Ötscherdecke im Bereich der Gutensteiner Kalkalpen und die Frage des stratigraphischen Aufbaues von Kitzberg und Hoher Mandling“ schloss er 1966 sein Studium ab.
Zunächst (Juli 1964 bis März 1965) war er Stipendiat an der Geologisch-Paläontologischen Abteilung des Naturhistorischen Museums in Wien, dann (April bis Oktober 1965) wissenschaftliche Hilfskraft am Paläontologischen Institut der Universität Wien, ehe er 1966 wieder an das Naturhistorische Museum wechselte, wo er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2004 in der Geologisch-Paläontologischen Abteilung arbeitete.
Der Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Arbeiten lag im Mesozoikum, mit Fokus auf Ammoniten. Seine Leidenschaft galt der Vermittlung erdwissenschaftlicher Inhalte in verständlicher Form für ein breites Publikum; insbesondere waren ihm Schulen und die Fortbildung der Lehrerschaft ein großes Anliegen. Er verstand es bei Vorträgen und insbesondere bei Exkursionen, sein Publikum zu fesseln. Im Zuge seiner Tätigkeit am Naturhistorischen Museum, wie auch für die Freunde des Naturhistorischen Museums und die Österreichische Geologische Gesellschaft (ÖGG) setzte er in seiner aktiven Zeit, wie auch in seiner Pension zahlreiche Initiativen, um die Bedeutung der Geowissenschaften nachhaltig und verständlich zu kommunizieren.
Im Verlag der Geologischen Bundesanstalt (GBA) erschien 1991 das Kartenblatt 75 Puchberg am Schneeberg (1:50.000) unter seiner Autorenschaft. Mit dem Titel „Wien: Innere Stadt – vom Maria-Theresien-Denkmal zum Stephansdom“ begründete er 2008 an der GBA die Reihe „Geologische Spaziergänge“. Zuletzt (2022) erschien zusammen mit William J. Kennedy die Arbeit „New results from the Coniacian and Santonian of the Gosau Group (Austria)“ in den „Abhandlungen der Geologischen Bundesanstalt“ (Band 75).
Summesberger war seit 1999 Korrespondent der Geologischen Bundesanstalt und Ehrenmitglied der Österreichischen Geologischen Gesellschaft. 2011 bekam er für seine Verdienste für das Naturhistorische Museum und für die Freunde des Naturhistorischen Museums die Ferdinand von Hochstetter Medaille verliehen.


Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der GeoSphere Austria werden sein Andenken stets ehrend bewahren.

 

Ausgewählte Publikationen im Verlag der GeoSphere Austria

» Summesberger & Kennedy (Eds.) (2022): New results from the Coniacian and Santonian of the Gosau Group (Austria). – Abhandlungen der Geologischen Bundesanstalt, 75, 111 S., Wien.

» Summesberger (Ed.) (2017): New results from the Santonian of the Gosau Group (Austria). – Abhandlungen der Geologischen Bundesanstalt, 71, 248 S., Wien.

» Summesberger, Seemann & Schumacher (2008): Wien Innere Stadt – Vom Maria-Theresien-Denkmal zum Stephansdom. – Geologische Spazieränge, 63 S., Wien.

» Summesberger, Histon & Daurer (2002): Cephalopods-Present and Past. – Abhandlungen der Geologischen Bundesanstalt, 57, 569 S., Wien.

» Summesberger (1991): Geologische Karte der Republik Österreich 1:50.000, Blatt 75 Puchberg am Schneeberg. – Geologische Bundesanstalt, Wien.