MRI_SpekDroTon
Die österreichischen Tonvorkommen umfassen sowohl stratigraphisch als auch seitens ihres Bildungsmilieus ein breites Spektrum. Abhängig davon, ob marine, brackische, limnische, fluviatile oder äolische Sedimente vorliegen, können unterschiedlichste Sedimentstrukturen, Wechsellagerungen bzw. Verzahnungen mit grobkörnigem Material oder Mächtigkeitsschwankungen auftreten. Des Weiteren spielen Faktoren wie die Ausbildung des Paläoreliefs, tektonische Gegebenheiten oder die Intensität von Verwitterungsprozessen eine wichtige Rolle für die Beschaffenheit der Tonvorkommen.
Die wichtigsten Einsatzgebiete für Tonrohstoffe liegen in der Ziegelproduktion, der keramischen Industrie und der Feuerfestindustrie, darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von Spezialanwendungsgebieten, die von Dichtungstonen für die Altlastensanierung über Leichtzuschlagstoffe in der Bauindustrie bis hin zum Granulat für Hydrokulturen reichen. Die Anforderungen an den Rohstoff sind dabei je nach Einsatzgebiet höchst unterschiedlich. Die typischen Eigenschaften der Tonrohstoffe und damit ihre Rohstoffqualität hängen eng mit ihrem qualitativen und quantitativen Mineralbestand und ihrer Korngrößenzusammensetzung zusammen. Für die tatsächliche Nutzbarkeit der Vorkommen sind aber auch die zu erwartenden Rohstoffquantitäten entscheidend. Diese sind maßgeblich vom internen Aufbau, der lateralen Erstreckung und der Mächtigkeit der Vorkommen abhängig.
Ziel des Projektes ist die Detailuntersuchung ausgewählter Tonvorkommen Österreichs betreffend ihre rohstoffgeologischen Eigenschaften sowie ihre flächige und tiefenmäßige Verbreitung. Neben standardmäßig eingesetzten Aufnahmetechniken und Analysenmethoden soll dabei ein spezieller Fokus auf dem Ausloten der Möglichkeiten von bisher an der Geologischen Bundesanstalt noch nicht etablierten Methoden wie Punktspektrometrie und Drohnen-gestützten geophysikalischen Messmethoden liegen. Zur Validierung der Ergebnisse sollen traditionelle Methoden wie Mineralphasenanalytik mittels Röntgendiffraktometrie, bodengeophysikalische Geoelektrik-Messungen, geochemische Analysen und Korngrößenuntersuchungen herangezogen werden. Aus den Daten der Punktspektrometrie soll ein eigener spektraler Referenzkatalog österreichischer Tonrohstoffe erstellt werden.
Projektpartner:
» Wienerberger AG
» Universität Wien, Institut für Geologie
Projekttitel | MRI_Charakterisierung ausgewählter Tonvorkommen Österreichs hinsichtlich Variabilität von rohstoffgeologischen Eigenschaften sowie lateraler und vertikaler Verbreitung unter besonderer Berücksichtigung von Multispektralanalyse und Drohnen-gestützten geophysikalischen Messsystemen |
Projektkürzel | MRI_SpekDroTon |
Projektkurztitel | Charakterisierung ausgewählter Tonvorkommen Österreichs |
Projektleitung | Mag. Julia Rabeder |
Projektmitglieder | Christian Benold, Dr. Mandana Peresson, Heinz Reitner, Mag. Alexander Römer, Dr. Arnulf Schiller |
Fachabteilung | Geochemie, Geophysik, Rohstoffgeologie |
Zeitraum | 01.04.22 - 30.09.25 |
Finanzierung | GBA-Forschungspartnerschaften Mineralrohstoffe |