Prof. Dr. Arthur Kröll (1924–2022)

Medaillenübergabe

Arthur Kröll (links) erhält am 12. November 1985 von Direktor Traugott E. Gattinger die Haidinger-Medaille. © Geologische Bundesanstalt

 

Am 14. Oktober 2022 ist Arthur Kröll im 98. Lebensjahr verstorben. Geboren wurde er am 19. Oktober 1924 in Rosental bei Köflach in der Steiermark. Sein Studium der Geologie und Mineralogie schloss er an der Universität Graz mit einer Dissertation über „Das Paläozoikum zwischen Übelbach und Geisttal“ am 9. November 1949 (Promotion) ab. Dann wendete er sich der Geophysik zu und war Berater in der Erdölexploration, bei Baugrunduntersuchungen und für den Bau von Wasserkraftwerken.

Im Oktober 1951 trat er bei der SMV (Sowjetische Mineralölverwaltung) als Geophysiker ein. Mit deren Übernahme durch die ÖMV-Aktiengesellschaft im Jahr 1955 wurde er Betriebsleiter der Abteilung Geophysik. Kröll war in Folge für den geologischen Bereich zuständig und von 1974 bis zu seiner Pensionierung 1985 Chefgeologe. In seine Zeit fällt die Ära des tiefen und übertiefen Aufschlusses im Wiener Becken sowie die Einbeziehung der Nördlichen Kalkalpen in den Untersuchungsbereich der OMV-AG. Höhepunkt war 1983 die Bohrung Zistersdorf ÜT 2a im Wiener Becken mit einer Endtiefe von 8.553 m.

In seiner Pension gab er mit Koautoren die sogenannten „Untergrundkarten“ (1:200.000) in der Reihe „Geologische Themenkarten der Republik Österreich“ im Verlag der Geologischen Bundesanstalt heraus: Steirisches Becken – Südburgenländische Schwelle (1988), Wiener Becken und angrenzende Gebiete (1993), Molassezone Niederösterreich und angrenzende Gebiete (2001) und Molassezone Salzburg – Oberösterreich (2006).

Kröll war seit 12. September 1975 Korrespondent der Geologischen Bundesanstalt. 1979 verlieh ihm die Universität Graz den Titel Honorarprofessor. Am 12. November 1985 bekam er anlässlich der 135-Jahrfeier der GBA die Haidinger-Medaille.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der GBA werden sein Andenken stets ehrend bewahren.