Bohrkernlagerdatenbank

Datenbank zum Bohrkernlager der Geologischen Bundesanstalt.

Einführung

An Hand dieser Website können Sie sich einen Überblick über die Lageverteilung des vorhandenen Bohrkernmaterials verschaffen. Die zentrale Dokumentationsstelle für alle diese Daten ist die Geologische Bundesanstalt » (www.geologie.ac.at) in Wien.

Bei den im Kernlager am Erzberg lagernden Bohrkernen handelt es sich größtenteils um von Fachleuten ausgewählte Kernstrecken von großer wissenschaftlicher, häufig auch volkswirtschaftlicher Bedeutung. Viele Kernstrecken wurden bislang nur für bestimmte Zwecke bzw. nur mit eingeschränkter Methodik untersucht, stehen aber nun nicht nur hinsichtlich der physischen Zugänglichkeit sondern auch durch die offensive Verfügbarmachung der sie betreffenden Metadaten für zukünftige Bearbeitungen zur Verfügung.

Mit der Planung der Übersiedlung der Geologischen Bundesanstalt vom Palais Rasumofsky an den neuen Standort in der Neulinggasse 38 (beide im 3. Wiener Gemeindebezirk), die im Februar des Jahres 2005 abgeschlossen wurde, musste auch für die im weitläufigen Keller des Palais verstreut gelagerten Bohrkernkisten eine geeignete Lagerungsmöglichkeit gefunden werden. Die Räumlichkeiten am neuen Standort wären dafür bei Weitem nicht ausreichend gewesen. Nach Prüfung mehrerer Möglichkeiten fiel die Entscheidung für die Einrichtung eines „Zentralen Österreichischen Bohrkernarchivs“ in der ehemaligen Kompressorhalle Dreikönig auf dem Steirischen Erzberg.

Das Bohrkernlager

Die Zufahrt zum Bohrkernlager ist nur in der schneefreien Zeit (im Allgemeinen von Mai – Oktober) möglich. Die Anfahrt (auch für LKW) erfolgt vom Betriebsgebäude der VOEST-ALPINE über nicht asphaltierten Zufahrtswege des Bergbauareals.

Die Halle, die mit einem eigens konzipierten Regalsystem ausgestattet ist, weist eine Gesamtfläche von 353 m² auf. Die Ausmaße belaufen sich auf 12,8 m x 27,6 m und 7 m Höhe. Die Bedingungen in der Halle sind für die Lagerung von Bohrkernen gut geeignet: Die Halle ist trocken, ausreichend hell. Im Eingangsbereich befindet sich ein Arbeitsraum. Der Zugriff auf das Bohrkernmaterial erfolgt mit Hilfe einer mobilen Hebebühne, die Platz für eine Person bietet. Die eigentliche Manipulation der Kernkisten erfolgt dann von Hand aus.

Anfang 2009 lagern im Bohrkernlager Kernstrecken im Ausmaß von rund 13 km, das ergibt eine Auslastung von etwa 75%. Die Aufnahme von zusätzlichen Kernstrecken kann nur mit Augenmaß bzw. unter Anwendung klaren Kriterien erfolgen. Diese betreffen die wissenschaftliche und ggf. praktische Bedeutung der Kernstrecke, die faktische Unwiederbringlichkeit, das Vorhandensein einer ausreichenden Dokumentation und den Übergang der Eigentumsrechte an die GBA. In Zukunft müssen u.U. auch Entscheidungen getroffen werden, ob und welche Kernstrecken verworfen werden, um neu hinzukommendes, besonders bedeutsames Bohrkernmaterial einlagern zu können.

Für die Betreuung und Wartung des Gebäudes und der technischen Einrichtungen (z.B. der elektrischen Hebebühne, Stromzufuhr etc.) ist die Betreibergesellschaft VOEST-ALPINE Erzberg Ges.m.b.H. gegen Kostenersatz zuständig.

Die Bohrkerndaten

Die verfügbaren Informationen zu den im Kernlager befindlichen Bohrkernkisten sind in einer MS-SQL-Server-Datenbank abgelegt. Aus dieser Datenbank lässt sich die genaue Position des Stellplatzes der jeweiligen Bohrkernkiste eruieren und weitere die Bohrung betreffende Informationsparameter können abgerufen werden. Eine Auswahl dieser Metadaten steht in dieser Internet-Applikation zur Verfügung. Auch wurden, soweit vorhanden, Dokumente zu den Bohrungen (z.B. Bohrprofile) in diversen Archiven und anderen Quellen (Bibliotheken, Firmen außer Haus, Internet…etc.) erhoben, eingescannt und als PDF-Files mit der Datenbank verknüpft. Die Einsichtnahme in diese Dokumente sowie in die vollständigen Metadaten wird auf Anfrage gewährt, sofern dies mit den Rechten Dritter vereinbar ist.

Bezüglich der Koordinatenangaben (Rechts- und Hochwerte im System des österreichischen Bundesmeldenetzes; BMN) zu den Bohrpunkten ist zu beachten, dass diese in vielen Fällen nicht auf geodätischen Vermessungen im Gelände beruhen, sondern z.B. von Eintragungen in topografischen Karten abgegriffen wurden. Der exakte Lagepunkt vieler Bohrungen kann daher nicht immer rekonstruiert werden (Detailinformationen dazu sind in der Datenbank verfügbar).

Anfang 2009 befinden sich im GBA–Bohrkernlager Kernstrecken von 372 Bohrungen aus Österreich sowie drei Bohrungen aus dem Ausland (Deutschland (1) und Polen (2). Die Bohrkerne lagern in insgesamt 5103 Kernkisten, die zu etwa 80 Prozent verschlossen (zugenagelt) sind. Zu den Bohrkernen liegen Anfang 2009 insgesamt 484 eingescannte Dokumente im PDF-Format vor.

BundeslandAnteil in %Anzahl der Bohrungen
Niederösterreich44,1164
Oberösterreich27,2101
Kärnten9,435
Burgenland5,621
Salzburg5,420
Steiermark3,212
Wien3,212
Tirol0,83

Kontakt

Alle Datensätze, zu denen Sie auf dieser Website ausgewählte Metainformationen finden, werden von der Geologischen Bundesanstalt (A-1030 Wien, Neulinggasse 38, » www.geologie.ac.at) verwaltet. Da bei der Verwendung und Interpretation dieser Datensätze jeweils unterschiedliche Randbedingungen zu beachten sind, wird bei Anfragen die Vorgangsweise im Einzelfall festgelegt.

» Dr. Stjepan Coric
» Dr. Hans-Georg Krenmayr

Bohrdatenaktualisierung

» Dr. Stjepan Coric

Webapplikation und Datenbankbetreuung

» Mag. Johannes Reischer
» Horst Heger