Im Herzen Mitteleuropas gelegen bedeckt unser Land eine Fläche von 83.879 km2. Das Staatsgebiet erstreckt sich zwischen Bodensee und Neusiedler See über eine Länge von rund 550 km, in Nord – Süd-Richtung erreicht es bis zu 300 km.
Österreich vereinigt drei völlig unterschiedliche Landschaftstypen: Im Norden des Landes ist die Mittelgebirgslandschaft des Wald- und Mühlviertels durch Hochflächen und sanfte Hügel charakterisiert. Südlich und östlich davon liegen Beckenlandschaften und weite Talfluren, die von der Donau und ihren Zuflüssen entwässert werden. Der größte Teil Österreichs aber wird von den gebirgigen Ostalpen mit dem Großglockner als höchstem Berg (3798 m) eingenommen.
Österreich wird wesentlich durch seine Lage in und an den Alpen bestimmt. Aus geologischer Sicht treffen hier zwei Welten aufeinander, denn die Alpen stellen – vereinfacht ausgedrückt – die Knautschzone zwischen Afrika und Europa dar.
Wiesen, Wälder, Wackelsteine
Die Böhmische Masse
Im Mühlviertel und Waldviertel reicht die Böhmische Masse mit ihrem Südende nach Österreich. In diesen Regionen überziehen feingliedrig-mosaikartige Kulturlandschaften ein wellig-kuppiges Hochland, in das sich die Donau und ihre nördlichen Zuflüsse schluchtartig eingeschnitten haben. Waldreiche Mittelgebirgsrücken wie der Böhmerwald und der Weinsberger Wald überragen kennzeichnend dieses Hochland. Vielerorts finden sich bizarr geformte Felsen und Wackelsteine, die phantasievolle Benennungen tragen und Gegenstand zahlreicher Mythen und Märchen sind.
Die Böhmische Masse ist eine ausgedehnte Mittelgebirgslandschaft, die vom Böhmerwald bis zum Erzgebirge und von der Böhmisch-Mährischen Höhe bis zum Riesengebirge reicht. In ihrem Zentrum liegt das Böhmische Becken, umrahmt von oben genannten Höhenzügen. Die Grundgebirgsreste der Böhmischen Masse bilden aber nur einen kleinen Teil eines ehemals enormen Gebirgszuges, der sich von Mitteleuropa bis zur Iberischen Halbinsel erstreckte.
Die vorherrschenden Gesteine sind Granit und Gneis, welche die Landschaftsformen wesentlich mitbestimmen. So sind die Kuppen meist felsig, oft finden sich Felsbauten auf Gipfeln oder in steileren Hängen sowie (früher) vereinzelte rundliche Felsblöcke auf den Wiesen und Feldern. Diese besondere Form der Verwitterung von Gesteinen wird als Wollsackverwitterung bezeichnet, weil dabei gerundete Blöcke entstehen, die wie Polster oder eben wie Wollsäcke (altertümliche Bezeichnung für Matratzen) übereinander gestapelt liegen können. Im Gegensatz dazu sind die Senken mit feinem Verwitterungsmaterial gefüllt und häufig vernässt, weshalb hier auch Moore keine Seltenheit sind. Die Böhmische Masse wird in Österreich von den tektonischen Einheiten » Moldanubikum und » Moravikumaufgebaut.