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Wiesen, Wälder, Wackelsteine

Die Böhmische Masse

Im Mühlviertel und Waldviertel reicht die Böhmische Masse mit ihrem Südende nach Österreich. In diesen Regionen überziehen feingliedrig-mosaikartige Kulturlandschaften ein wellig-kuppiges Hochland, in das sich die Donau und ihre nördlichen Zuflüsse schluchtartig eingeschnitten haben. Waldreiche Mittelgebirgsrücken wie der Böhmerwald und der Weinsberger Wald überragen kennzeichnend dieses Hochland. Vielerorts finden sich bizarr geformte Felsen und Wackelsteine, die phantasievolle Benennungen tragen und Gegenstand zahlreicher Mythen und Märchen sind.

Die Böhmische Masse ist eine ausgedehnte Mittelgebirgslandschaft, die vom Böhmerwald bis zum Erzgebirge und von der Böhmisch-Mährischen Höhe bis zum Riesengebirge reicht. In ihrem Zentrum liegt das Böhmische Becken, umrahmt von oben genannten Höhenzügen. Die Grundgebirgsreste der Böhmischen Masse bilden aber nur einen kleinen Teil eines ehemals enormen Gebirgszuges, der sich von Mitteleuropa bis zur Iberischen Halbinsel erstreckte.

Die vorherrschenden Gesteine sind Granit und Gneis, welche die Landschaftsformen wesentlich mitbestimmen. So sind die Kuppen meist felsig, oft finden sich Felsbauten auf Gipfeln oder in steileren Hängen sowie (früher) vereinzelte rundliche Felsblöcke auf den Wiesen und Feldern. Diese besondere Form der Verwitterung von Gesteinen wird als Wollsackverwitterung bezeichnet, weil dabei gerundete Blöcke entstehen, die wie Polster oder eben wie Wollsäcke (altertümliche Bezeichnung für Matratzen) übereinander gestapelt liegen können. Im Gegensatz dazu sind die Senken mit feinem Verwitterungsmaterial gefüllt und häufig vernässt, weshalb hier auch Moore keine Seltenheit sind. Die Böhmische Masse wird in Österreich von den tektonischen Einheiten » Moldanubikum und » Moravikumaufgebaut.

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Österreichs geologische Entwicklungsgeschichte