Im frühen Perm (ab etwa 290 Milionen Jahren vor heute) kam es im Bereich des Südrandes des variszischen Gebirges zu Nord–Süd-gerichteter Dehnung der Lithosphäre. Im Zuge dieses Vorgangs entstanden im Erdmantel Basaltschmelzen, die an die Untergrenze der Kruste emporstiegen, die Kruste aufheizten und diese teilweise sogar aufschmolzen. Dabei entstanden Granite und Pegmatite, die im Südalpin und Ostalpin häufig anzutreffen sind. An der Erdoberfläche kam es weit verbreitet zu einem explosiven, quarzreichen Vulkanismus. Bekanntestes Beispiel ist der so genannte Bozener Quarzporphyr, der in Südtirol als hunderte Meter dicke Füllung eines riesigen vulkanischen Einbruchskraters erhalten ist.
Das variszische Gebirge, das schon zu Beginn des Perm stark eingeebnet war, sank durch diese Prozesse weiter ab. Das Relief wurde im Laufe des Perm von wenigen hundert Metern Seehöhe teilweise bis auf Meeresniveau abgesenkt. Im jüngeren Perm wurden das heutige Südalpin und Teile des Ostalpins von Südosten her von der Tethys wiederholt überflutet. Diese Meeresvorstöße hinterließen im Südalpin fossilreiche Flachwasserkalke mit Fusuliniden. Im Ostalpin trockneten die Buchten immer wieder völlig aus und hinterließen Salz- und Gipsablagerungen, die etwa im Salzkammergut zu sehen sind.
Das Gebiet lag weiterhin nahe am Äquator und es herrschten heiße, » aride Bedingungen. Kahle Berg- und Hügelzüge mit dazwischen liegenden, oft rotbraun gefärbten wüstenhaften Schwemmebenen prägten die Landschaft. Damit wird sie wohl ähnlich ausgesehen haben wie die heutige Arabische Halbinsel.
Am Ende des Perm, vor 250 Millionen Jahren, verursachte weltweiter Vulkanismus katastrophale Umweltbedingungen. Dadurch bedingt ereignete sich das größte Artensterben in der Erdgeschichte.
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