Haidinger-Medaille

Die Haidinger-Medaille ist die höchste Auszeichnung, die von der Geologischen Bundesanstalt vergeben wird. Sie wurde am 29. April 1856 erstmals Wilhelm Ritter von Haidinger (5.2.1795 - 19.3.1871), dem Gründer der Kaiserlich-Königlichen Geologischen Reichsanstalt, von seinen Freunden als Zeichen der Dankbarkeit und Verehrung überreicht. Der Entwurf des Prägestockes stammt von Eduard van der Nüll (1812-1868), dem Architekten der Wiener Staatsoper.

Erst anlässlich der 100-Jahrfeier der Geologischen Bundesanstalt wurde, nachdem seit 1856 keine weitere Prägung der Medaille mehr durchgeführt worden war, durch Direktor Heinrich Küpper der Gedanke der Haidinger-Medaille wieder aufgegriffen. Der engere Ausschuss der Wiederaufbau- und 100-Jahrfeier hatte beschlossen, dass fortan die Haidinger-Medaille als Anerkennungszeichen für besondere Verdienste auf dem Gebiet der Angewandten Geologie durch die Geologen der Geologischen Bundesanstalt verliehen werden könne. Als Anlass zur Verleihung wurde eine durch 10 oder 25 teilbare Jahreszahl der Bestandsdauer der Geologischen Bundesanstalt vorgeschlagen.

Unter dem Titel „„Das Braun der Erde“: Die Träger der Haidinger-Medaille der Geologischen Bundesanstalt und der Nationalsozialismus“ untersuchte der Zeithistoriker Gunnar Mertz im Jahrbuch der Geologischen Bundesanstalt, Band 160 (2020), die relevanten Geburtsjahrgänge der späteren Preisträger (Biographien von 11 Personen) für die Zeit des Nationalsozialismus. Diese Arbeit und die Publikation „BergWetter 1938“ beleuchten die Ära des Nationalsozialismus an der GBA sowie die Zeit danach und werden damit einem kritischen Umgang jenem Regime gegenüber gerecht, von dessen Doktrin sich die GBA und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit aller Klarheit distanzieren.