Fachabteilung

Ingenieurgeologie

Die Ingenieurgeologie ist ein Teilgebiet der Angewandten Geologie und der Geotechnik. Sie befasst sich mit dem Verhalten von Gesteinen und des Gebirges entsprechend den genetisch bedingten Materialeigenschaften und ihrer erdgeschichtlichen Entwicklung.

Die FA Ingenieurgeologie beschäftigt sich mit der Erhebung, Interpretation und Bewertung geologisch-geotechnischer Verhältnisse, insbesondere mit der Dokumentation von Naturgefahren. Die Ergebnisse werden für die Zwecke der Raumplanung, Sicherung des Lebensraumes für das staatliche Krisenmanagement und für bautechnische Fragestellungen zur Verfügung gestellt.

Die Tradition der Ingenieurgeologie an der Geologischen Bundesanstalt reicht bis in die Anfangsjahre der k. k. Geologischen Reichsanstalt zurück.

 

Aufgaben

  • Untersuchungen und Forschung in den Bereichen der Ingenieurgeologie und Geotechnik mittels dem jeweiligen Stand der Technik und Forschung entsprechender Methoden. Im Besonderen sind dies die ingenieurgeologische Kartierung, die Erfassung und Bewertung von geogen bedingten Naturgefahren, mit dem besonderen Zweck der Durchforschung des Bundesgebietes.
  • Sammlung, Bearbeitung und Evidenthaltung der Ergebnisse der ingenieurgeologischen und geotechnischen Untersuchungen und Forschung, sowie die Dokumentation über diesen Bereich unter Anwendung moderner Informationstechnologien.
  • Zusammenarbeit mit den Einrichtungen des staatlichen Krisenmanagements. Erstellung von Gutachten für die Einrichtungen des Bundes, Stellungnahmen und Planungsunterlagen für die Länder und nach Maßgabe der Möglichkeiten für Gemeinden und Private.

Arbeitsbereiche

In Hinblick auf eine ganzheitlich und ökonomisch vertretbare Lösung von Ingenieur-, Planungs- und Umweltfragen erforscht die Ingenieurgeologie den obersten Bereich der Erdkruste durch die Anwendung verschiedener Wissensbereiche und Verfahren aus dem Bereich der Geotechnik:

  • Ingenieurgeologische Kartierung: allgemeine Geologie, historische Geologie, Fernerkundung (Luft- und Satellitenbild), Tektonik, Gefügekunde, Geomechanik (Felsmechanik) und Bodenmechanik.
  • Feldversuche, in situ-Messungen, künstliche Aufschlüsse, Probenahme.
  • Laboranalysen, Bestimmung gesteinsphysikalischer Kennwerte (geotechnische Materialprüfung).
  • Auswertung und Modellierung.
  • Bereitstellung von ingenieurgeologisch-geotechnischen Grundlagen.

Ziele

  • Geotechnische Sicherheit durch Sammeln und zur Verfügung stellen von Unterlagen über geologisch-geotechnische Risiken und Naturgefahren in analoger und digitaler Form.
  • Informationen für Standortsfragen, übergeordnete und regionale Raumplanung, Einrichtungen des staatlichren Krisenmanagementes, selbständig tätige Geologen, Einrichtungen des Bundes, der Länder, der Bezirke, der Gemeinden und Private.