HR Dr. Gerhard Niedermayr (1941-2015)

Am Freitag, den 17. Juli 2015 verstarb nach kurzer schwerer Erkrankung Gerhard Niedermayr, ehemaliger Sammlungsleiter und langjähriger wissenschaftlicher Mitarbeiter der Mineralogisch-Petrographischen Abteilung am Naturhistorischen Museum (NHM) in Wien.
Gerhard Niedermayr wurde am 16. Juni 1941 in Wien geboren und begann 1959 mit dem Studium der Mineralogie und Petrographie an der Universität Wien, das er 1965 mit der Promotion (Dissertationsthema: Beiträge zur Sedimentpetrographie des Wienerwald-Flysches) abschloss. Seit 1965 war Gerhard Niedermayr am NHM angestellt (zuerst als Vertragsbediensteter, 1970 Definitivstellung als wiss. Beamter, 1997 Ernennung zum Hofrat, 2006 Übertritt in den Ruhestand). Er war Kustos der mineralogischen Sammlung und Leiter des Staatlichen Edelsteininstituts am NHM. Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen Aktivitäten waren die Sedimentpetrologie permoskythischer Serien der Alpen unter besonderer Berücksichtigung der Genese von Magnesit in Sedimenten; die Mineraltopographie Österreichs mit Fokus auf alpine Kluftmineralisationen und Pegmatite; Mineralvorkommen in Kenia, Ägypten, Nepal, Namibia, Madagaskar, Norwegen und Grönland; sowie die Einschlussdiagnostik von Edel-und Schmucksteinen. Der Verstorbene war über die Landesgrenzen hinaus bekannt für seine überaus erfolgreiche Tätigkeit als Wissensvermittler, die sich in zahlreichen populärwissenschaftlichen Veröffentlichungen, Vorträgen und Exkursionen manifestierte. Daneben war Gerhard Niedermayr in mehreren nationalen und internationalen wissenschaftlichen Gesellschaften und Gremien tätig. 1998 wurde ein Cadmium-Kupfersulfat-Mineral ihm zu Ehren als Niedermayrit benannt.

Seit 1999 war er Korrespondent der Geologischen Bundesanstalt und seit 2001 Ehrenmitglied der Österreichischen Mineralogischen Gesellschaft und der Österreichischen Gemmologischen Gesellschaft. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der GBA werden sein Andenken stets ehrend bewahren.