Geologie ist rund – Steine aus 24 Ländern und 2 Milliarden Jahren

Aktuelle Auslage zur Fußball Europameisterschaft 2016

Aus Anlass der Fußballeuropameisterschaft zeigen derzeit 24 Steinkugeln die geologische Vielfalt unseres Kontinentes und seiner mehr als zwei Milliarden Jahre alten Geschichte. Die auf einer senkrechten Wand flexibel montierten 10 cm großen Kugeln repräsentieren die teilnehmenden Länder der Fußballeuropameisterschaft in Frankreich.

Zu den geologischen Raritäten zählt sicherlich der zwei Milliarden Jahre alte Eisendolerit, ein Ganggestein, von der Halbinsel Kola (Russland). Fast ebenso alt sind die Granite aus Schweden und der Ukraine. Österreich ist durch einen wunderschönen Adneter Kalkstein in den Farben Rot–Weiß–Rot vertreten. Die Nachbarländer Ungarn und Slowakei haben Süßwasserkalke geschickt und England einen Dolomit aus Derbyshire, aus dem der Palace of Westminster (Houses of Parliament) in London gebaut ist. Der Aaregranit, mit dem die Schweiz vertreten ist, stammt aus dem kürzlich eröffneten Gotthard-Basistunnel.

Realisiert wurde die Schau von Maria Heinrich (Leiterin der Fachabteilung Rohstoffgeologie) gemeinsam mit Gerhard Koch aus Graz, ebenfalls Geologe, der aus den Rohlingen die Kugeln geschliffen hat.

Es war nicht einfach, aus allen Ländern entsprechend große und feste Gesteinsproben zu bekommen, die zu Kugeln geformt werden konnten. In erster Linie waren es internationale Beziehungen und persönliche Kontakte, die es ermöglichten, eine bunte Suite von geeigneten Gesteinen aus allen 24 Ländern zu erhalten. Darunter sind berühmte Baugesteine wie der französische Nummulitenkalk, der Krakauer Schwarze Marmor, der Marmor aus Carrara und der Sandstein, aus dem auch die Karlsbrücke in Prag gebaut ist.

Derzeit sind die Gesteine in offizieller Aufstellung nach den sechs Gruppen angeordnet. Mit Beginn der Europameisterschaft werden die Kugeln umgereiht um jeweils die aktuellen Spielergebnisse nachzuzeichnen. Demnach lohnt es sich immer wieder, einen Blick in die Auslage der Geologischen Bundesanstalt in der Neulinggasse 38 zu werfen.

Ergänzt wird die Schau durch die Skulptur „Ankick“ aus Marmor und Serpentinit von Gerhard Koch.

 

Kontakt: Dr. Maria Heinrich Tel.: 01 712 56 74 310 mail: maria.heinrich@geologie.ac.at

Geologische Bundesanstalt, 1030 Wien, Neulingggasse 38, www.geologie.ac.at