Zusammenstellung ausgewählter Archivunterlagen der Geologischen Bundesanstalt

Von vielen Gebieten existieren geologische Karten nur in Form schwer zugänglicher Manuskripte in den Archiven. Im Projekt GEOFAST werden auf Basis der jeweils besten verfügbaren geologischen Grundlagen provisorische geologische Karten im Blattschnitt der Österreichischen Karte 1:50.000, auf moderner Topographie digital kompiliert und als Print-on-Demand-Lösung zur Verfügung gestellt. Da keine Geländebegehungen stattfinden, ergeben die einzelnen Karten häufig kein homogenes Bild und zeigen so den regionalen Forschungsbedarf auf.

GEOFAST-Karten sind kein Ersatz für publizierte GÖK-50-Blätter, die auf modernen Geländeaufnahmen beruhen, sondern stellen eine Übergangslösung dar, die folgende Begründung hat: Da dem Bedarf der Anwender nach modernen geologischen Karten im Maßstab 1:50.000 nicht rasch genug entsprochen werden kann, werden die häufig hochwertigen Archivunterlagen in Form digitaler Kompilationen im Maßstab 1:50.000 zugänglich gemacht.

Die Vorteile liegen auf der Hand: Bislang großteils „unbekannte“ Archivunterlagen sind nun in einem einheitlichen Maßstab auf moderner topographischer Grundlage erhältlich, gleichzeitig nimmt die Anzahl der „weißen Flecken“ auf dem Kartenspiegel ab. GEOFAST-Karten sind als Plot („Print-on-demand“) in digitalem Bildformat oder GIS-Datensatz erhältlich.    

„Blattrandstörungen“ und der Wandel von Modellvorstellungen

Bei der Übertragung der inhaltlich häufig inkompatiblen Kartenunterlagen (deren Entstehungszeitraum sich oft über viele Jahrzehnte erstreckt) auf einen einheitlichen Maßstab und eine einheitliche Topographie werden die sich dabei ergebenden „Blattrandstörungen“ und inhomogenen Legendeninhalte bewusst beibehalten. Eine Kompilation (= Zusammenführung) im strengen Sinn, wie diese bei Übersichtsmaßstäben durchgeführt wird, wäre im Spezialkartenmaßstab nicht vertretbar und würde die Ausgangsdaten in nicht nachvollziehbarer Weise verfälschen. Geologische Karten sind immer nur Ausdruck der subjektiven Betrachtungsweise ihrer Urheber in stark abstrahierter Form, also Modelle, die auf zahlreichen theoretischen Voraussetzungen beruhen. Diese subjektive Betrachtungsweise wird dabei nicht nur von sich wandelnden Interessen und neuen Untersuchungsmethoden beeinflusst, sondern ist vor allem durch die aktuellen Modellvorstellungen in den Köpfen der jeweiligen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler geprägt.

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