MRI_LössLehm

Baurohstoffvorsorge Lösse und Lösslehme
2016
Integrative Auswertung sedimentologischer, mineralogischer und gesteinschemischer Analysen mit statistischen Methoden und Geographischen Informationssystemen zur Charakterisierung der Eigenschaften der österreichischen Vorkommen der Lösse und Lösslehme zum Zwecke der Baurohstoffvorsorge
Lösswand in Wetzleinsdorf

Ziele: Ziel des Projektes ist (a) die Vertiefung der an der Geologischen Bundesanstalt vorliegenden Wissensbasis durch den Einsatz statistischer Methoden, der auf Basis von Korngrößenverteilungen, mineralogischer und chemischer Zusammensetzung eine regionale und qualitätsmäßige Einteilung der Baurohstoffe Lösse und Lösslehme ermöglichen soll, sowie (b) die erst dadurch mögliche Ausweisung von Rohstoffbezirken mit differenzierter Darstellung der Eigenschaften und Vorkommen, die Voraussetzung für eine Implementierung der Baurohstoffe Lösse und Lösslehme in das Web-basierte Interaktive-Rohstoff-Informationssystem IRIS-Baurohstoffe ist.

Beschreibung des Vorhabens: Lösse und Lösslehme sind wichtige Baurohstoffe, die in der österreichischen Ziegelindustrie seit Jahrhunderten in Verwendung stehen. Um den gestiegenen Qualitätsanforderungen in der modernen Ziegelindustrie einerseits und in den neuen Einsatzfeldern im Lehmbau andererseits gerecht zu werden, wird das Wissen um die Eigenschaften und die Vorkommen bzw. die Verfügbarkeit dieser Baurohstoffe zusehends wichtiger. Je nach stratigraphischer Stellung, geomorphologischer Position, Geologie im Auswehungsgebiet, klimatischen Bedingungen, Verwitterungsintensität und Auftreten von Umlagerungen weisen Lösse und Lösslehme zum Teil heterogene Eigenschaften auf, die maßgeblich ihre Qualität als Baurohstoffe und damit ihre Einsatzmöglichkeiten beeinflussen.

Arbeitsmethodik: Die Geologische Bundesanstalt verfügt über eine Vielzahl an sedimentologischen, gesamtmineralogischen, tonmineralogischen und teilweise chemischen Analysen von Lössen und Lösslehmen von knapp 330 Lokalitäten im klassischen Löss-Verbreitungsgebiet Österreichs. Sie wurden im Rahmen diverser Rohstoffforschungsprojekte und Detailkartierungen erarbeitet und liegen in unterschiedlichen Teildatensätzen vor. Eine Verdichtung der Datenbasis durch zusätzliche Probenahmen und Analysen für Gebiete mit geringer Probenabdeckung ist geplant. Mit dem gegenständlichen Projekt werden die einzelnen Datensätze zusammengeführt und daraus ein einheitlicher Datensatz generiert, der mit Hilfe von statistischen Methoden ausgewertet wird. Das bearbeitete Gebiet umfasst die klassischen Lössgebiete Österreichs im ober- und niederösterreichischem Alpenvorland und im Wiener Becken. Die Ergebnisse der statistischen Auswertung werden in ein Geographisches Informationssystem übernommen und dienen als Basis für eine Kategorisierung der Löss- und Lösslehmvorkommen, wobei sowohl bereits publizierte Gliederungsansätze als auch aus der statistischen Auswertung abzuleitende Trends und Muster berücksichtigt werden.

» Endbericht von der MRI Lenkungsgruppe unter Vorsitz des BMBWF zur Approbation empfohlen: 01.04.2020

» Geologische Bundesanstalt
» Technische Universität Wien

Projektfacts
ProjekttitelMRI_LössLehm - Baurohstoffvorsorge Lösse und Lösslehme
ProjektkürzelMRI_LössLehm
ProjektkurztitelBaurohstoffvorsorge Lösse und Lösslehme
ProjektleitungIngeborg Wimmer-Frey
ProjektmitgliederProf. Dipl.-Ing. Dr. Peter Filzmoser und Dr. Can Mert (Technische Universität Wien Institut f. Stochastik und Wirtschaftsmathematik), Mag. Julia Rabeder und Heinz Reitner (Geologische Bundesanstalt Fachabteilung Rohstoffgeologie), Dr. Jürgen Reitner (Geologische Bundesanstalt Fachabteilung Sedimentgeologie), Dr. Maria Heinrich
FachabteilungRohstoffgeologie
Zeitraum01.11.16 - 30.04.19
FinanzierungGBA-Forschungspartnerschaften Mineralrohstoffe