UELG-092

Reprocessing und Datenkompilation
2022
Aerogeophysikalische Ergebniskarten können im Hinblick auf die Prospektion von Rohstoffen, wertvolle Beiträge liefern. In diesem Projekt werden vorhandene Radiometrie- und Elektromagnetik Daten älterer Generationen mit aktueller Software neu ausgewertet, um ihre Aussagekraft zu verbessern. Begleitend dazu werden für Detailfragestellungen bodengeophysikalische Messungen durchgeführt.
Verteilung des Thoriums [ppm] im Bereich Eferdinger Becken/Oberösterreich (Messung 2006/2007, Reprocessing: 2022). Überlagert in hellgrau die Konturen der lithologischen Einheiten der geologischen Karte (1: 200 000) von Oberösterreich. Die Wahl der Farbgebung entspricht einer Darstellung, die die relativen Unterschiede im Wertespektrum betont.

Die GeoSphere Austria (ehemals GBA) führte von 1982 bis 2014 aerogeophysikalische Messungen (Radiometrie, Elektromagnetik und Magnetik) mit einem Hubschrauber des Bundesheeres durch. Heute stehen die so gewonnenen Daten, für eine Fläche von etwas mehr als 20% der Bundesfläche zur Verfügung. Mithilfe ihrer Auswertung können große lithologische Einheiten voneinander unterschieden werden, sofern ausreichend großer Kontrast des betrachteten Messparameters gegeben ist. In der Vergangenheit wurde dieses Potential hauptsächlich hinsichtlich der Beantwortung rohstoffgeologischer Fragestellungen genutzt (siehe frei zugängliche Projektberichte). Messtechnik und Auswertesoftware sind dem Wandel der Zeit unterworfen und eine Neubearbeitung des vorhandenen „Datenschatzes“ mit aktueller Software kann die Aussagekraft der Ergebnisse erheblich verbessern. So gibt es mittlerweile im Bereich Radiometrie bessere Filtermethoden, Methoden zur Verbesserung der Höhengenauigkeit, Vegetationskorrekturen zur Abschwächung des Dämpfungseffektes, verursacht durch unterschiedlich ausgeprägte Vegetation, sowie bessere Visualisierungs- und Analysetools, welche die Interpretation der Ergebnisse erleichtern. Einige dieser Verbesserungen wurden schon vor einigen Jahren standardmäßig (Vegetationskorrektur) implementiert, einige (bessere Filtermethoden, Methoden zur Verbesserung der Höhengenauigkeit) wurden im Projekt Uelg-074 entwickelt und schon für einige Messgebiete durchgeführt. Im Bereich Aeroelektromagnetik haben sich die Inversions- und Modellrechnungs-Algorithmen mit den Jahren deutlich verbessert. Seit 2009 liegen beispielsweise berechnete Modelle des spezifischen elektrischen Widerstandes in vielen Schichten bis in bis zu 150m Tiefe vor, davor war nur die Berechnung von Zweischicht- oder Dreischichtmodellen möglich. Im Rahmen des Projekts Uelg-074 wurde auch eine Grundlage geschaffen (Konvertierungssoftware, die ältere binäre Datensätze in die leichter lesbaren Text Formate umwandelt), um die zahlreichen aerogeophysikalischen Datensätze älterer Generationen auf einen einheitlichen Stand zu bringen, und somit neue Prozessingschritte einfacher durchführen zu können. Dadurch ist es leichter möglich geworden, alle Datensätze ab 1990 einer neuerlichen, modernen Auswertung zu unterziehen. In diesem Projekt wird dies für Gebiete, die für die Rohstoffforschung von Interesse sind, durchgeführt. Für Detail-Fragestellungen kommen bodengeohysikalische Methoden zum Einsatz. Die Reihenfolge der Neubearbeitung der Messgebiete erfolgt in Synergie mit gerade laufenden bzw. kürzlich abgeschlossenen Projekten mit Rohstoffbezug. Am Ende der Projektlaufzeit (2026) steht eine Analyse und Interpretation der neu prozessierten Gebiete im Sinne der Rohstoffforschung. Die neu prozessierten Datensätze sollen niederschwellig in GBA Datenbanken inspire-konform abrufbar sein um sie für zukünftige Verwendung bereitzuhalten. Die, dieser Studie zugrundeliegenden Daten, sollen im hauseigenen Daten-Repository Tethys veröffentlicht werden.

» Zwischenbericht 2023; approbiert beim BMF: 29.02.2024

Projektfacts
ProjekttitelUELG-092 - Reprocessing und Datenkompilation: Aerogeophysik und Bodengeophysik
ProjektkürzelUELG-092
ProjektkurztitelReprocessing und Datenkompilation
ProjektleitungMag. Ingrid Schattauer, Mag. Alexander Römer
Projektmitglieder Martin Heidovitsch, Mag. Klaus Motschka, Mag. David Ottowitz, Dr. Esther Hintersberger, Mag. Julia Rabeder, Heinz Reitner, MSc. Gerald Schuberth-Hlavac
Zeitraum02.01.23 - 31.12.26
FinanzierungVollzug des Lagerstättengesetzes