Überblick

 

Burgenland

Kärnten

Niederösterreich

Oberösterreich

Salzburg

Steiermark

Tirol

Vorarlberg

Wien

 

 

Burgenland

 

Die Schwerpunkte des Burgenlandes für die Erdwissenschaften liegen - so lässt sich aus den Exkursionsführern der letzten Jahrzehnte ablesen - in zwei großen Gebieten:

In der Region des Leithagebirges mit den klassischen Lokalitäten des Leithakalkes und im Bereich rund um Rechnitz und Bernstein. Hier sind es die Vorkommen penninischer Gesteine des Mesozoikums und die lithologisch teils ähnlichen, aber paläozoischen Gesteine des ostalpinen Kristallins.

Zusätzlich kommt den Vulkaniten des Pauliberges und von Güssing noch eine Bedeutung als Exkursionsdestinationen zu.

 

Kärnten

 

Hier ist die Initiative einzelner Personen, deren Schaffen über Jahrzehnte immer wieder Kärnten galt, im Vordergrund zu nennen. Hier sind insbesondere Franz Kahler, Alois Kieslinger, Heinz Meixner, aber auch Gerhard Niedermayer, Karl Krainer, Friedrich Ucik, Dirk van Husen, Immo Cerny, Uwe Herzog und auch Hans P. Schönlaub zu nennen. Regional sind die Karnische Region, aber auch der Großraum St. Veit an der Glan, die Kor- und Saualpe, die Region der Nockberge, das Maltatal, aber auch die Gebiete zwischen Klagenfurt und Villach ebenso wie die Karawanken durch Exkursionen abgedeckt.

 

Niederösterreich

 

Schwerpunkte Niederösterreich betreffend liegen im Bereich der östlichen Böhmischen Masse, dem Moravikum, sowie der Böhmischen Masse auflagernden Tertiärablagerungen des (Unter-)Miozäns („Eggenburgium“) Insgesamt besteht füt für dieses Gebiet ein sehr guter Bearbeitungsstand mit zum Teil auch englischsprachiger Literatur auf hohem internationalen Niveau.

Auch für Teile des Wiener Beckens inklusive der Waschbergzone und den östlichen Bereich der Nördlichen Kalkalpen sowie für ausgewählte Teile des Wiener Waldes liegen ausreichend Unterlagen vor, um jederzeit ein internationales Fachpublikum führen zu können. Einige der klassischen Lokalitäten wie die Hohe Wand, etc. liegen in einer Qualität vor, die internationalen Erfordernissen gerecht wird. Lücken sind generell im Westen (Strudengau und Mostviertel) festzustellen.

 

Oberösterreich

 

Bedingt durch die geographische Lage Oberösterreichs finden sich immer wieder Exkursionsführer, die in einem Längsprofil das Land beschreiben. Hervorzuheben sind Aufschlüsse im Bereich des Helvetikums (Leopold von Buch Denkmal) oder auch einige andere Punkte (Im Fleck, Rehkogelgraben) wo in eindrucksvoller Weise klassische Aufschlüsse gezeigt werden können. Beispielgebend für ganz Österreich ist das Bedeutung Quartär in Oberösterreich, hier wäre vor allem „Mondsee“ hervorzuheben. Somit liegen durch die Jahrzehnte langen Arbeiten von Hermann Kohl und auch durch Dirk van Husen wichtige Daten von der Molassezone über das Almtal bis in das Salzkammergut vor.

Im Bereich der angewandten Geologie sind durch Arbeiten rund um das Karstgebiet des Dachsteins wichtige Ergebnisse erzielt worden, hier sind nicht bloß die Schauhöhlen hervorzuheben, sondern auch die Riesenkarstquellen (Kessel und Hirschbrunn). Interessanterweise sind diese bei Exkursionsführeren nicht berücksichtigte, sieht man von einer speziellen Exkursion in das Höllengebirge ab.

 

Salzburg

 

Bedingt durch die Lage Salzburgs finden sich immer wieder Exkursionsführer, die Salzburg als Ausgangspunkt nehmen und in einem Längsprofil nach Westen oder Süden das Land beschreiben. Als klassisch gelten in Salzburg zum einen Aufschlüsse im Bereich des Helvetikums (St. Pankraz,...), die Steinbrüche von Adnet und die Aufschlüsse entlang der Glocknerstraße im Penninikum den Tauern mit der Schieferhülle und dem Zentralgneis. Dazu kommen wichtige Bergbaue wie in Dürrnberg, Mittersill oder der Arthurstollen am Fuße des Hochkönigs.

Wichtig ist auch das Quartär in Salzburg. Hier liegen durch die jahrzehntelangen Arbeiten wichtige Daten vor. Hier ist der Salzachgletscher mit all seinen Ablagerungen zu nennen (Steinbruch Torren, Seetone bei Vigaun, ...).

 

Steiermark

 

In der Steiermark finden sich rund um Graz gehäuft Exkursionspunkte im Grazer Paläozoikum. Dazu kommen Punkte auf der Koralm, in der Kainacher Gosau, im Fohnsdorfer Becken, der Region um Eisenerz mit der Grauwackenzone. Aber auch die Dachsteinsüdseite und das Schladminger Kristallin im Ennstal sind durch Exkursionspunkte abgedeckt. Hervorzuhben ist auch die K/T-Grenze in Gams (Geotrail).

Wichtig sind in der Steiermark auch die Vulkanitvorkommen, wo Weitendorf, Klöch, der Riegersburg und Gossendorf hervorgehoben werden sollen.

 

Tirol

 

Durch die geographische Lage Tirols finden sich immer wieder Exkursionsführer, die Innsbruck als Ausgangspunkt nehmen. Als klassisch gelten in Tirol zum einen Aufschlüsse im Bereich der Kalkalpen (Nordkette, Steinplatte, Seefeld, Gosauvorkommen von Muttekof und Brandenberg, etc.) und zum anderen in der Grauwackenzone. Nicht zu vergessen sind Gebiete im "Kristallin" (Ostalpines Kristallin) und die Tiroler Anteile der Penninikumvorkommen (Engadiner Fenster). Dazu kommen wichtige Bergbaue, wovon exemplarisch nur Schwaz, Jochberg und der Röhrerbühel genannt werden sollen.

Für das Quartär sind die Ablagerungen (Brekzien und Seetone) des Inntalgeltschers wichtige Exkursionspunkte (Höttinger Brekzie, Ampasser Konglomerat, etc.). Klassisch und immer wieder untersucht und besucht sind die Bergstürze von Köfels und vom Tschirgant, letzterer wurde jüngst geotouristisch erschlossen.

 

Vorarlberg

 

Vorarlberg bietet an der Grenze zwischen geologischen Ost- und Westalpen Einblicke in den Bau der Alpen, die östlich des Arlbergs in dieser Form nicht mehr möglich sind. Auf engstem Raum finden sich geologische Einheiten unterschiedlichster paläogeographischer Position vereint. Als westalpines Element ist das Helvetikum östlich des Rheins eine geologische Besonderheit. Durch den Faltenbau des Helvetikums kann heute die Faziesdifferenzierung zwischen lagunärem Schelf und Übergang zum Kontinentalhang auf kürzeste laterale Distanz studiert werden.

Der unermüdlichen Arbeit der Alpine Geomorphology Research Group der Universität Amsterdam ist es zu verdanken, dass Vorarlberg heute als Modellgebiet für den inneralpinen Eisabbau im Würm-Spätglazial gelten kann.

Dazu kommt die vergleichsweise große Dichte an erdwissenschaftlichen Naturdenkmalen.

 

Wien

 

Wien hat ein weit größeres Potential an geologisch interessanten Exkursionspunkten, als bisher durch die Fachliteratur erschlossen und beschrieben wurde.

Als klassisch gelten Lokalitäten im Bereich der Flyschzone (Gsöttgraben), im Bereich der Randbildungen des Wiener Beckens (Nussdorf) oder die Lokalität Antonshöhe wo vom steinzeitlichen Menschen Radiolarit abgebaut wurde.

Für die Klippen im Bereich des Roten Berges und auch für die Pikrite existieren leider keine neueren Unterlagen.

Geomorphologisch ist die quartäre Terrassenfolge der Stadt Wien wichtig. Sehenswert ist eine als Naturdenkmal geschützter Rotlehmhorizont im Löss der Löwy-Grube.