Grundlagenforschung

Der Blick durch das Mikroskop gehört zum Alltag geowissenschaftlicher Forschung, denn erst aus winzigen Details lässt sich die Geschichte der Gesteine rekonstruieren. Mikrofossilien oder die noch kleineren Nannofossilien sind Reste tierischer oder pflanzlicher Organismen. Die Mikropaläontologie kann mit ihnen das relative Alter, aber auch das einstige Ablagerungsmilieu von Sedimentgesteinen bestimmen. So lassen sich Angaben über Wassertiefe, Salinität und das einstige Klima machen.

In der Kristallingeologie werden Gesteinsdünnschliffe im Polarisationsmikroskop begutachtet. Die im polarisierten Licht bunt erscheinenden Mineralien lassen Rückschlüsse auf deren Entstehung bei ganz bestimmten Druck- und Temperaturverhältnissen im Erdinneren zu.

Mit dieser akribischen Detailarbeit wird, durch ein Modell aus einzelnen Zeitebenen, die geologische Vergangenheit rekonstruiert. Auch die Position einstiger Kontinente auf dem Globus, das „Gesicht“ Österreichs vor der alpinen Gebirgsbildung, die Vergletscherung der Alpen während der Eiszeiten und vieles mehr sind die Themen geologischer Grundlagenforschung.

Beim Forschen blickt die geologische Wissenschaft zwangsläufig über die Grenzen. Geologische Einheiten machen schließlich an der Grenze nicht halt. Die Diskussion mit der ausländischen Kollegenschaft, gemeinsame Exkursionen und Forschungen resultieren in wissenschaftlichen Publikationen, die auf (inter)nationalen Tagungen präsentiert werden.

Auch im Bereich der Methodenentwicklung und der instrumentellen Entwicklung leistet die Geologische Bundesanstalt bedeutende Beiträge, Beispiele sind Werkzeuge zur Bewertung von Rohstoffpotentialflächen und geophysikalische Messsysteme.