Bergbaue in Österreich

Kennzeichnend für Österreich ist die Vielfalt an meist wirtschaftlich nicht bedeutenden Kleinlagerstätten. Von den ehemals tausenden von Bergbauen haben nur wenige große Bergbaue in spezifischen Rohstoffsegmenten überlebt. Bei den Rohstoffen Wolfram, Magnesit und Talk nimmt Österreich, obwohl es sonst im weltweiten Vergleich zu den kleineren Bergbauländern gehört, eine nicht unbedeutende Rolle im Weltbergbau ein. Dazu kommt der Erzberg als Aushängeschild des heimischen Erzbergbaus und der Salzbergbau als wichtiger Rohstofflieferant am Industriemineralsektor.

Der klassische Bergbau in Österreich hat aufgrund des Strukturwandels in der Rohstoffwirtschaft und den veränderten Weltmärkten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zunehmend an Bedeutung verloren. In der frühen Neuzeit zählte der österreichische Erzbergbau beispielsweise noch zu den reichsten in Europa.

Von den einigen tausend historischen Bergbauen, die im bundesweiten „Bergbau-/Haldenkataster“ dokumentiert sind, blieb aktuell nur mehr eine kleine Zahl von Abbaubetrieben übrig. Mit dem Rückgang im Bergbaubereich vollzog sich gleichzeitig aber auch ein Bedeutungswandel hin zu den Baurohstoffen und Industriemineralen (Salz, Gips, Talk …). Die Gesetzgebung in Österreich hat sich mit dem Mineralrohstoffgesetz (MinroG) diesen Strukturveränderungen ebenfalls angepasst.

Österreichs Bedeutung am Weltmarkt

Mit einer Jahresförderung von rund 400.000 t im Jahr 2006 zählt der Wolframbergbau in Mittersill zu den größten der Welt. In der Rohstoffstatistik für das Jahr 2006 rangiert Österreich damit an dritter Stelle.

Bei Magnesit gehört Österreich zu den Hauptproduktionsländern in Europa und liegt mit einer Förderung von 665.500 t im Jahr 2006 an sechster Stelle der Weltproduktion. Dazu kommt die Talkproduktion von 166.500 t des Jahres 2006, mit der Österreich der zehntgrößte Talkproduzent der Welt ist. Einen Eckpfeiler bildet auch der Salzbergbau mit drei Betriebsstätten in Bad Ischl, Hallstatt und Altaussee, wo jährlich mehr als 3 Mio. m³ Salzsole gewonnen werden. Damit zählt Österreich zu den 25 wichtigsten Salzproduzentenländern der Welt. Der Eisenerzabbau am Erzberg, der im Jahr 2006 rund 15 % des Bedarfs der heimischen Hochöfen deckte, ist trotz ungünstiger ökonomischer Rahmenbedingungen weiterhin ein wichtiger Rohstofflieferant für die österreichische Stahlindustrie. Eisenglimmer aus dem Bergbau Waldenstein wird zur Herstellung von Korrosionsschutzfarben verwendet, die weltweit eingesetzt werden, und deckt damit ein auch im globalen Wettbewerb durchaus interessantes Nischensegment ab.

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