MRI_SEDEXPOT

SEDEX Lagerstätten im Grazer Paläozoikum
2021
Dieses Projekt soll zu einer besseren Einschätzung der regionalen Prospektivität der Pb-Zn Lagerstätten des Grazer Paläozoikums, aber auch typomorpher Lagerstätten der Ostalpen, führen. Dazu sollen, mit dem stillgelegten Bergwerk Arzberg als Kalibrierungsregion, Untersuchungen zu hydrothermalen Alterationserscheinungen, Elementzonierungen um die Vererzung, sowie geochemischen Signalen in Bachsedimenten und Wasserproben durchgeführt werden.
Sulfiderzlage mit Galenit und Sphalerit in quarzreichem Baryt. Arzwaldgraben bei Waldstein, Steiermark

Die sedimentär exhalativen (=SEDEX) Lagerstätten des Grazer Paläozoikums führen Rohstoffe, die bereits seit langer Zeit für die grundsätzliche Versorgung wichtig sind (Pb und Zn), sowie Rohstoffe (Baryt, Co, In, Sb und Ge), die von der Europäischen Kommission auf die Liste der kritischen Rohstoffe gesetzt worden sind. Von den paläozoischen Einheiten des Ostalpins bilden diese Lagerstätten den bedeutendsten Erzbezirk auf Buntmetalle. Weltumspannend betrachtet gehören SEDEX Mineralisationen zu den größten Buntmetall-Vorkommen und enthalten >50% der weltweiten Ressourcen für Zink und Blei und führen neben Silber auch eine Reihe weiterer wichtiger Nebenelemente (beispielsweise Co, In, Sb und Ge).

Die Lagerstätten der ehemaligen Bergbaureviere im Grazer Paläozoikum sind gut beschrieben, allerdings wurde hierbei der Fokus auf die Erzvorkommen selbst gelegt. Eine detaillierte Untersuchung der räumlichen Ausdehnung und Zusammensetzung der im Zuge des Vererzungsvorganges gebildeten Nebengesteinsalterationen fehlt. Jedoch sind diese Alterationen ein wesentliches Hilfsmittel für die Prospektion von SEDEX-Vererzungen und sollen in diesem Projekt erfasst und charakterisiert werden. Die Definition und Anwendung von Proximitätsindikatoren aus geochemischen und mineralogischen Daten kann Hinweise auf verborgene Erzvorkommen liefern.

Als weitere Prospektionsmethode wird die Untersuchung von Bach- und Grubenwässern sowie ihrer jeweiligen Sedimente in und in der Umgebung einer Lagerstätte verwendet werden. Nicht nur im Falle des Grazer Paläozoikums fehlt eine solche detaillierte Aufnahme, die alle indikativen Messfaktoren berücksichtigt. Diese Untersuchung soll im Rahmen dieses Projektes für zumindest das Testgebiet Arzberg ausgeführt werden.

Arzberg und seine Umgebung waren über rund 680 dokumentierte Jahre lang Stätten des Bergbaues auf Silber, Blei und Zink. Nach mehrmaligen Schließungen und Wiederinbetriebnahmen wurde der Bergbau im Jahre 1927 heimgesagt. Seither gab es immer wieder Forschungsarbeiten sowie eine Explorationsphase mit einer Bohrtätigkeit in den 1970er bis 1980er Jahren. Auf den Ergebnissen dieser Untersuchungen soll nun aufgebaut werden.

Zusammenfassend soll in dieser Arbeit eine Kalibrierung und Definition von Prospektivitätsindikatoren für Blei-Zink-Lagerstätten im Grazer Paläozoikum erfolgen. Diese könnten auch auf SEDEX Lagerstätten in anderen Gebieten übertragbar sein.

Projektpartner:
» Montanuniversität Leoben
» Universität Wien
» Duncan Large

Projektfacts
ProjekttitelMRI_SEDEXPOT - SEDEX Lagerstätten im Grazer Paläozoikum – Untersuchungen zum Prospektionspotential mit der Lagerstätte Arzberg als Kalibrierungsregion.
ProjektkürzelMRI_SEDEXPOT
ProjektkurztitelSEDEX Lagerstätten im Grazer Paläozoikum
Projektleitung Heinz Reitner
ProjektmitgliederAuer Christian, Benold Christian, Geringer Annika, Paulick Holger, Schuster Ralf
Zeitraum01.10.21 - 30.06.25
FinanzierungGBA-Forschungspartnerschaften Mineralrohstoffe